Was ist Gestalttherapie?

Die Gestalttherapie ist eine moderne Form der Psychotherapie.

Gestalttherapie legt besonderen Wert auf achtsame und respektvolle Beziehung zum Klienten.

Dazu gehört für mich, Ihnen wertfrei und auf Augenhöhe ein aufmerksames und engagiertes Gegenüber zu sein. Meine Erfahrung ist, dass sich dadurch ein wertvoller Raum der Ermutigung und Sicherheit öffnet, in dem Veränderungsprozesse beginnen können.

Engagiertes Gegenüber sein bedeutet, Ihnen meine Rückmeldungen mitzuteilen, zu dem was Sie sagen oder auf andere Weise ausdrücken. Einstellungen oder Denkmuster werden neu bewusst. Oder ihre Wünsche und Bedürfnisse. Dann können Sie Stück für Stück lebensfreundlichere Einstellungen entwickeln und neue Lebendigkeit erfahren.

Gestalttherapie arbeitet ganzheitlich.

Durch Gespräch, aber auch andere kreative Herangehensweisen: z.B. Ausprobieren und Experimentieren mit Bewegungen und Haltungen, mit Gedanken, Gefühlen, eigenen Einstellungen, den eigenen inneren Anteilen. Ganz so, wie es im Moment und für Sie ganz persönlich passt.

Gestalttherapie arbeitet mit dem, was Sie im Moment gerade beschäftigt.

Wunderbares Ziel: Wieder in einen lebendigen Entwicklungsprozess zu kommen, die eigenen Kräfte zu erfahren und aktiv das eigene Leben gestalten.

„Ein wahrhaftiger Dialog zwischen Menschen ist entscheidend für die Entfaltung des ganzen Potentials seiner Person.“ Martin Buber

Für wen ist Gestalttherapie?

Das ist eine wichtige Frage! Ein Wegweiser zu Ihrem eigenen Weg zu lebensfreundlichen Einstellungen und gelebter Lebensfülle. Ich begleite Sie gern dabei, Neues an sich selbst zu entdecken und neue Schritte zu gehen.

„Veränderung geschieht, wenn jemand wird, was er ist, nicht wenn er versucht etwas zu werden, das er nicht ist.“ Arnold Beisser


Einzelsitzung

Was bedeutet therapeutische Begleitung??

Sie finden einen geschützten Raum, in dem Sie dasein dürfen, wie es ihnen gerade ist. Alle Gefühle, Wünsche, Sorgen dürfen ausgedrückt werden.

„Was ist, darf sein, was sein darf, kann sich ändern.“ Werner Bock

Sie haben Raum und Zeit zu erzählen, was Sie belastet und beschäftigt. Gemeinsam werfen wir einen Blick auf ihre Situation. Ich begleite Sie in Respekt und Achtung vor Ihrer Einzigartigkeit und Lebensgeschichte. Was im Moment gerade, im „Hier und Jetzt“ an Gefühlen, Sehnsüchten, oder Erlebnissen da ist oder auftaucht, ist der Ausgangspunkt für die Arbeit an dem, was Ihnen auf dem Herzen liegt.

In einer therapeutischen Begleitung können Sie neue Sichtweisen/ Lösungen/ Perspektiven gewinnen.

Störende Verhaltensmuster können entdeckt werden. Oder lebensfreundliche Einstellungen neu entwickelt und eingeübt werden. Sie bekommen die Chance, sich selbst neu wahrzunehmen.

Eigene Ressourcen können wieder in den Vordergrund treten und der Zugang zu eigenen Kräften frei werden. Sie können Schritt für Schritt wieder zur aktiven Gestaltung ihres Lebens gelangen. Ihre eigenen Kräfte wieder freizulegen und zur Wirkung kommen zu lassen, ist ein spannender und lohnender Weg!

Auf dieser Entdeckungsreise zu sich selbst begleite und unterstütze ich Sie gern als lebendiges Gegenüber.

Über mich

Persönliches

In der Gestalttherapeutischen Ausbildung konnte ich weiter daran forschen, üben, entdecken. Und weitere spannende Grundlagen der Gestalttherapie kennenlernen. Ich machte eigene kraftvolle und wohltuende Erfahrungen damit, mich selbst, meine Grenzen, Blockaden und Kräfte auszuloten. Diese guten Erfahrungen haben mich bestärkt, diese Prozesse auch anderen zu ermöglichen. Die volle Konzentration auf den Moment, das Wahrnehmen und Ausdrückenkönnen eigener Wünsche / Gefühle / Gedanken, erlebe ich bei mir und anderen immer wieder neu befreiend und heilsam. Sich sein Leben zurückzuerobern, ist eine wunderbare Reise ! Auch wenn es manchmal anstrengend ist, sich aus festgefahrenen Handlungsmustern zu lösen…

Jemanden dabei zu begleiten, empfinde ich als eine zutiefst sinnhafte und berührende Aufgabe. Ich persönlich werde dabei von meinem Glauben an Gott getragen, den ich selbst als so einen positiven Unterstützer und Begleiter erlebe.

Von einem engagierten und wertschätzenden Gegenüber begleitet zu werden, hilft neue Schritte zu gehen. Wenn Sie sich aufmachen wollen auf den spannenden und heilsamen Weg zu sich selbst, unterstütze und begleite ich Sie gerne dabei – in ihrem Tempo. Ein lohnender Weg zu mehr Lebenspotential und neuer Lebendigkeit!


Vita

  • Ausbildung zur Gestalttherapeutin bei fortbildung 1, Psychotherapeutisches Zentrum Stuttgart / Gestaltzentrum Tübingen
  • Mitglied bei C-STAB (Netzwerk für Seelsorge Therapie Beratung & Coaching)
  • Mitarbeit in diak. Projekt für Langzeitarbeitslose
  • Familienbegleiterin in der aufsuchenden Familienarbeit im Rahmen der „frühen Hilfen“
  • Leitung interkulturelle Frauengruppe
  • Qualifizierung als Elternbegleiterin
  • Kursleitung in der Kinderkunstwerkstatt in Mühlacker
  • Fortbildung als Werkstatt-und Atelierpädagogin bei “bagage“ in Freiburg
  • Pfiffikuskurse für Eltern mit Säuglingen
  • Ausbildung und langjährige Arbeit als Erzieherin
  • ehrenamtlich engagiert in Kirchengemeinde und Flüchtlingsarbeit
  • malend und gestaltend unterwegs
  • Verheiratet und drei erwachsene Kinder

Texte

Schatten, der
Oder auch: Schatten, mein
Eine ganz und gar subjektive Abhandlung

Mein Schatten hat Klauen, die packen,
kraftvoll und gemein.
Ein Gesicht hat er nicht und Beine keine,
eher wabert und wuchert er in unbeschreiblicher Gestalt.
Hinterrücks überfällt er, der Schwarze.
Nähert sich unbemerkt, tückisch,
auf immer neue Weise,
elender, hartnäckiger, Verwandlungskünstler!
Träufelt sein Schwarz in meine Farben,
dämpft ihre Leuchtkraft und mich gleich mit.
Er bläst sich auch eilends auf ins Unermessliche,
überwuchert ungefragt,
hat natürlich immer recht (sagt er)
und meint es immer nur gut mit mir (sagt er).

Mein Schatten hat Klauen, die packen,
kraftvoll und gemein.
Doch blick ich ihn an mit all meiner Kraft,
schau ganz genau hin und
nehme mich wahr,
sehe ich:
Ein Gesicht hat er nicht und Beine keine,
ist wohl eher Marke Fantasie.
Will ihn umarmen,
doch plötzlich ist er nicht mehr da,
geschrumpft liegt er auf dem Boden,
nur noch eine Spur von Schwarz.
Die heb ich auf, die kann ich gebrauchen.
Gehört ja streng genommen mir.
Dann schieb ich ihn fort, (mit dem Zeh, dem großen)
heiße Luft wiegt ja schließlich nicht viel.
Aber röchelnd noch stößt er hervor der Wicht,
und ich hör es gefasst, das war ja klar,
„Na dann, bis zum nächsten Mal!“

Heidrun Merdes, 2020


Frosch, der Frosch

Es war einmal ein Frosch, der lebte mit vielen anderen Tieren in einem friedlichen kleinen Land. Zu jedem Tier hatte er ein freundliches Wort und bat ihn eins, mit ihm durch den Wald zu rennen, oder auf den Baum zu klettern, oder sich in der Sonne zu wärmen, versuchte er stets sein Bestes.
Mit der der Zeit wurde er aber immer trauriger. Das Spiel mit seinen Freunden machte ihm einfach keinen Spaß mehr. An den Füßen hatte Frosch dicke Blasen, denn er war das Laufen nicht gewohnt. Auch wenn er sich noch so große Mühe gab, wollte es einfach nicht so klappen, wie bei seinem Lieblingsfreund, dem Dachs.
Sein Rücken tat weh, denn immer, wenn er mit Freundin Eichhörnchen den Baum hinaufklettern wollte, fiel er wieder unsanft auf den harten Boden. In der letzten Zeit musste er sogar den Arzt aufsuchen, denn seine grüne glatte Haut war blasig und ausgetrocknet, besonders, wenn er mit der kleinen Eidechse ein freundschaftliches Sonnenbad genommen hatte.
Frosch wurde immer verzagter. Seine gute Laune verschwand, wie der Glanz seiner Haut. Niemand konnte ihm so richtig helfen. Schließlich konnte er nicht einmal mehr ein paar Meter mit Freund Dachs laufen.
Er machte sich Vorwürfe. „Alle anderen sind so stark,“, dachte er. „Freund Dachs macht es gar keine Mühe zu rennen, wie der Wind. Eichhörnchen klettert den Baum bis zum Wipfel nach oben, bevor ich mich umdrehen kann. Und erst Eidechse! Sie liegt stundenlang in der Sonne!! Mich quälen schon ein paar Minuten. Warum kann ich das nicht? Ich bin ein richtiger Nichtskönnerfrosch …“

Traurig blieb Frosch drei Tage lang in seiner Hütte und rührte sich nicht vom Fleck. Nachdem er so ausgiebig nachgedacht hatte, schlief er ein und hatte einen bunten, langen Traum. Er träumte von einem wunderschönen, glitschig, schlammigen, herrlich moorignassen Tümpel. Schon beim Träumen ging es ihm besser.
Er meinte, das kühlende Wasser direkt auf seiner Haut zu spüren und seufzte erleichtert auf. Beim Erwachen wusste er, dass er diesen Tümpel unbedingt finden wollte.
Niemand seiner Freunde konnte diesen Wunsch verstehen, fanden sie doch Wald, Baum und Mauerritzen als Wohnung höchst zufriedenstellend. Sie schüttelten den Kopf über Froschs verrückte Idee.
Kurze Zeit zweifelte Frosch, ob es richtig sein konnte, etwas zu tun, was niemand sonst tat, ja sogar niemand seiner Freunde gut fand. Aber dann kam da wieder die Erinnerung an den Traum und so gab er sich einen Ruck, packte sein Bündel und ging los, um sich auf die Suche zu machen. Es dauerte gar nicht lang, bis er an einen kleinen See kam. Vielleicht nicht ganz so schön, wie in seinem Traum, aber tümpelig genug, moorig, schlammig, einfach herrlich!
Glücklich schmiss Frosch sein Bündel ab sprang mitten ins kalte Nass.

Aaah, war das eine Wohltat!
Er fühlte sich so leicht und lebendig, so gesund und zufrieden, wie noch nie. Ausgiebig schwamm er hin und her und erfreute sich an der Bewegung. Das Schwimmen ging ganz von allein und ohne jegliche Mühe, das Tauchen war eine Wonne. „Quak!“, quakte er, aus tiefstem Herzensgrund. Frosch setzte sich auf ein Seerosenblatt und ließ sich vom Wind hin-und herwiegen.
Er beschloss auf der Stelle hier zu bleiben und von nun an nichts mehr und nichts weniger zu sein, als Frosch, der Frosch.

Heidrun Merdes 2009


Wortflügel

Beflügeln, sich eine Freude machen, über den Wolken, arbeiten, Begleiter, tolle Überraschung, von den Schönheiten der Situation, Prozess, in Balance bringen, einzigartig, Schmuckstück, eine Reise machen, schützen, vollbringen, würdigen, weitere Erkenntnisse, berührt sein, gestalten, Bandbreite, Wertsachen, ein echter Genuss, schmerzen, Eindruck machen, Lebensthemen, neu inszenieren, in Schwung bringen, großartiger Künstler!, investieren, entlasten, erleichtern, gesunde Kernstruktur, angenehm, Freudentränen, menschlich, großartiges Lebensgefühl, Erwartung, ein grandioses Erlebnis, verblüffen, locken, Lebensenergie, lass uns leuchten, engagiert, einsetzen, wohlfühlen, Begegnung, teilnehmen, Gedankenspiele, lebensnotwendig, Prozesskapazität, bedeutend, prägend, zuhören, überquellen, Gesamtkunstwerk, achtsam sein, charmant, weinen, feiern, radikale Akzeptanz, Anlass zum Tanzen, ermächtigen, Zeit lassen, sanft beginnen und steigern, innig, liebenswert, Schritt für Schritt, vermissen, begeistern, Austausch, verpacken, suchen, verändern, Bonus, aufblühen, reisen, reich, Durchschlagskraft, Bedürfnis, unabhängig, faszinierend, eine starke Dimension, fehlen, wütend, intensiv, Befreiung, ein Stück weiter, beschenkt, wohnt ein Zauber, Schutz, kostbar, erfrischend, verstehen, Sehnsucht, Kraft, deutlich werden, gute Wünsche, umdenken, verflüssigen, erfolgreich sein, Haltung, Lachen, souverän, neu entwickeln, Schatz, Kompass, Halteseile, Energie, wachsen, Lichtblick, Paradies, Zielraum, zufrieden, wohlig, Hinwendung, nähren, von Angesicht zu Angesicht, berühren, zärtlich, sanft, kraftvoll, Fortschritt, schimmern, tief, gehören, verstehen, Treibstoff, leben, Fülle, Verlangen, Geheimnis, Quelle, Gefühle, Kinderaugen, staunen, Glanz, lebendig, edel, Freude, sprudeln, authentisch, träumen, begreifen, aufflammen, aussäen, Verlangen, finden, heilig, stillen, Gemeinschaft, Abenteuer, still, zuhause sein, aufbrechen,

neu werden

Heidrun Merdes, 2020